Westernreiten

Der Trail – Disziplinen im Westernreiten

Im Trail gibt es, wie auch in den anderen Prüfungen eine vorgegebene Pattern, also eine vorgeschriebene Aufgabe, die absolviert werden muss. Die Besonders am Trail ist, dass hier ein Stangenparcours absolviert werden muss, der aus verschiedenen Bestandteilen besteht. Der Reiter muss sein Pferd in allen Gangarten durch den Parcours manövrieren. Er ist von den alltäglichen Hindernissen inspiriert, die einem beim Ausritt und bei der Arbeit auf der Ranch begegnen können.

Die Bewertung der Vorstellung im Western Trail

Der Trail ist eine Disziplin, die viel Geschick, höchste Präzision und Zusammenspiel sowie Vertrauen von Pferd und Reiter erfordert. Man möchte hier ein Pferd sehen, dass mitdenkt, aufmerksam und neugierig aber nicht ängstlich ist und die verschiedensten Aufgaben von Pferd und Reiter ruhig und harmonisch gelöst werden. Es werden die Qualität der Bewegungen und Manier des Pferdes beim absolvieren des Parcours bewertet. Das Berühren der Stangen führt zu einem Punktabzug. Wichtig ist natürlich, wie in allen anderen Disziplinen auch, dass die Aufgaben und einzelnen Manöver punktgenau erfolgen.

Besondere Manöver im Trail

Ein Trail besteht aus mindestens sechs Hindernissen mit mindestens 3 Pflichtmanövern, die überwunden werden müssen. Immer vertreten sind Stangen, die in verschiedenen Gangarten überwindet werden müssen und ein Tor, welches durchquert werden soll. Einige Hauptbestandteile findet ihr jetzt.

Das Tor

Das Tor ist ein Pflichtmanöver im Trail und kann als Seiltor oder wie auf dem Bild zu sehen, als festes Tor zu finden sein. Dabei ist es wichtig, das Tor so zu durchqueren, dass eine imaginäre Rinderherde keine Chance hätte ebenfalls durch das Tor zu entwischen. Aus diesem Grund ist es auch nicht erlaubt, das Tor währenddessen loszulassen. Sollte das passieren, gibt es hier Punktabzug. Je nach vorgeschriebenem Pattern muss das Tor vorwärts oder rückwärts durchritten werden. 

Das Durchreiten eines festen Tores.

Das Back-Up

Das Back-Up oder auch Rückwärtsrichten ist ebenfalls ein Hauptbestandteil einer Trail-Prüfung. Dabei kann das Rückwärts entweder durch ein Stangen-L erfolgen, im Kreis durch Hütchen oder an einer anderen Stelle.

Die Brücke

In den meisten Trails ist auch eine Brücke Bestandteil der Pattern. Das Pferd soll hier neugierig und ruhig die Brücke überqueren. Seid ihr mit eurem Pferd schon mal über eine Trail-Brücke gegangen?

Die Box

“Die Box” ist ein aus Stangen gelegter Kasten, in dem in den meisten Fällen angehalten und gedreht werden muss. Natürlich sollen auch dabei die Stangen unberührt bleiben. Das Halten kann dabei aus allen Gangarten erfolgen.

Pflichthindernisse

Zu den Pflichthindernissen, die in jeder Trail-Pattern vorkommen müssen gehören:

  • Das Öffnen, Durchreiten und Schließen eines Tores
  • Das Überreiten von mindesten 4 Stangen in mindestens einer Gangart des Hindernisses
  • Das Back-Up durch Gassen, wobei die Gasse z.B. aus Stangen oder Pylonen bestehen kann

Wahlhindernisse

Darüber hinaus können beliebig viele Wahlhindernisse, allerdings mindestens drei, in einer Trail-Pattern vorkommen. Zu den Wahlhindernissen gehören:

  • Slalom im Schritt oder Trab
  • Das Überqueren einer Holzbrücke
  • Seitengänge über oder zwischen einem Hindernis
  • Box (Stangenquadrat) mit oder ohne Turn oder das Anhalten in der Box
  • Ein Sprung
  • Das Überqueren von reißfester Folie oder einer Plane
  • Das Transportieren eines Gegenstandes, der in einer Hand gehalten oder gezogen werden kann
  • An- und Ausziehen eines Mantels
  • Leeren und Füllen eines Briefkastens

Das Gesamtbild im Trail

Die Pferde-Ausrüstung im Trail

Auch für den Trail wird das Pferd natürlich ordentlich schick gemacht. Gamaschen, Bandagen und Co. sind allerdings in dieser Disziplin nicht erlaubt. Zum Outfit passende Fliegenohren sind aber erlaubt. Für Pferde mit wenig Schweif ist im Trail auch ein sogenanntes Schweiftoupet bzw. ein Fake Tail sehr üblich. Wie auch in allen anderen Disziplinen wird das Outfit des Pferdes durch ein Blanket – also eine einfarbige oder bunte Sattelunterlage – ergänzt.

Die Ausrüstung des Reiters im Trail

Glitter is a Girls Best Friend! Im Trail werden entweder glitzernde Show-Outfits oder auch schlichte Blusen getragen. Diese müssen natürlich langärmlig sein und werden dann mit einer Jeans oder wahlweise auch langen Showchaps kombiniert. Ein Reithelm oder ein Westernhut (Hüte können erst ab einem Start bei den Erwachsenen getragen werden) sind natürlich Pflicht. In dieser Prüfung werden auch sehr gerne Show-Westen oder Boleros mit viel Glitzer kombiniert mit einer schlichten Bluse getragen.

Sidepass über eine Stange.

Welche Abstände haben die Stangen im Trail?

Abstand Schrittstangen – Walk over

Die Schrittstangen haben im Trail einen Abstand von 40-60cm. Eine Erhöhung der Stangen dürfen diese maximal um 30cm erhöht werden und der Abstand beträgt dann mindestens 55cm.

Abstand Trabstangen – Jog over

Trabstangen haben im Trail einen Abstand von 90-105cm mit einer maximalen Erhöhung von 20cm.

Abstand Galoppstangen – Lope over

Im Lope, also die Galoppstangen haben einen Abstand von 180-210cm sowie eine maximale Erhöhung von ebenfalls 20cm.

Du möchtest mehr über die verschiedenen Disziplinen im Westernreiten erfahren? Dann findest du hier noch viele weitere, wie z.B. die Ranch Riding, die Pleasure oder Showmanship at Halter!

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